Elisabeth Daniela Weissitsch
Es war ein langes hin- und her mit den Vormerkungen und der Unterscheidung bezüglich Risikogruppe und Hochrisikogruppe. Jetzt hat das Ministerium eine aktualisierte Version ihrer Einteilung zur Priorisierung veröffentlicht. (Stand 12.01.2021, Update vom 21.4.). Weitere Informationen zu Impf-Empfehlungen bei immunsuppressiver Therapie findet man nun ebenfalls unter den Fachinformationen (Anwendungsempfehlungen) (Stand 25.01.2021), (oder auch in meinem vorherigen Beitrag, ich war ein bissi schneller hihi).
Nachdem ich im letzten Artikel aufgelistet habe, was die verschiedenen Fachgruppen von chronisch entzündlichen Autoimmunerkrankungen (wie Polyarthritis, Multiple Sklerose, Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, Psoriasis, Morbus Bechterew usw.) derzeit empfehlen, war zunächst noch eine Frage ungeklärt:
Gehören immunsupprimierte Personen mit chronischer Autoimmunerkrankung zur Risikogruppe, oder zur Hochrisikogruppe?
Wichtig ist das eigentlich derzeit nur für die VORMERKUNG.
Die präzisere Einteilung des Ministeriums lässt jetzt meine folgende Schlussfolgerung zu (ich kann natürlich falsch liegen!):
Zur RISIKOGRUPPE zählen demnach neben chronische Erkrankungen wie Rheuma oder andere Autoimmunerkrankungen, aber auch Krebserkrankungen, die aber nicht mit den oben genannten Medikamenten behandelt werden müssen. Die Frage, die hierbei oft aufgetaucht ist, dass die oben genannten Krankheiten (wie Morbus Crohn), eben auch chronische Autoimmunerkrankungen sind. Wie aber schon im Beitrag zum Impfen mit Immunsuppression angeführt, wird zwischen der Schwere der Krankheit, sowie der Medikation unterschieden.
Wenn sich jemand unsicher fühlt, was bei der Vormerkung angegeben werden soll, ist es am besten den*die behandelnde Fachärztin*Facharzt zu fragen. Diese können anhand der Priorisierungsliste schnell feststellen, zu welcher Gruppe man gezählt wird.
Jetzt ist noch verwirrend zu unterscheiden, zwischen der Hochrisikogruppe, die sich vormerken muss und jene, die sich nicht vormerken lassen muss. (Hier geht es um die Vormerkung zur Impfung und welche Kategorie man dort angeben soll).
Die Prioritäten können wir demnach den Behörden überlassen, wichtig ist, dass man bei der Vormerkung seine richtige „Gruppe“ gefunden hat, anhand von der wird man dann nämlich kontaktiert.
Achtung! Eine Priorisierung bezüglich Covidimpfungen bedeutet nicht, dass die Person mehr oder weniger krank ist, als aus einer anderen Prio-Gruppe, aber unter Umständen ist die Auswirkung einer bestimmten Viruserkrankung wie Covid nicht so ein großes Risiko für die eine, wohl aber für die andere Gruppe. Daher werden ja auch Personen mit Lungenvorerkrankungen priorisiert (weil Covid Lungenkrankheiten auslösen kann). Das bedeutet aber nicht, dass die Person mit einer Lungenvorerkrankung prinzipiell schwerer krank ist, als z.B. eine Person mit chronischem (bereits operiertem) Magenkrebs.
Nun war auch die Frage ungeklärt, wie man den mit engen Kontaktpersonen umgehen sollte. Schwierig ist dies insbesondere in Familien, wo man mit Hochrisikogruppen zusammen lebt, ebenso wie in WGs mit Mitbewohner*innen oder Partnerschaften.
Eine gute Nachricht steht nun auch explizit in der Priorisierungsliste:
„Personen (unabhängig vom Alter) mit Vorerkrankungen 2 und besonders hohem Risiko (siehe Tabelle 2) und deren engste Kontaktpersonen, besonders, wenn institutionell betreut sowie in diesen Einrichtungen tätige Personen.“
COVID-19-Impfungen: Priorisierung des Nationalen Impfgremiums, Version 3.0 Stand: 12.01.2021
Das bedeutet für einen Menschen wie mich (Hochrisikogruppe), dass nun auch meine Mitbewohnerin aufatmen kann und auch sie bald wieder zur Normalität zurückkehren wird. Wäre ich kein Single, hieße das auch für meinen imaginären Freund, dass sich dieser vormerken könnte. Ich gehe davon aus, dass „engste Kontaktpersonen“ dann je nach Kapazität zugeteilt werden. (Das ist allerdings meine persönliche Meinung und steht nirgends 😉 ) Update Mai: Kontaktpersonen werden in Wien bereits geimpft.
Wir können zwar in keinen Club gehen, aber immerhin gehören wir jetzt zum Club Risiko – freudiges Impfen meine Lieben und haltet mir (so wie vielen weiteren chronisch kranken Menschen), die Daumen, dass wir die Impfung auch nur mit ein wenig Kopfweh wegstecken; Schmerzen an der Einstichstelle müssen wir uns ohnehin alle paar Tage selbst hinzufügen. 😉