Elisabeth Daniela Weissitsch
Derzeit gibt es eine wahre Informationsflut in den Medien, sowohl behördliche Informationen als auch private Meinungen. Eine Meinung zu haben ist gut und diese zu teilen in vielen Fällen auch. Eine Demokratie funktioniert auch nur im diskursiven Austausch, also wenn sich Menschen über verschiedene Dinge unterhalten und unterschiedliche Meinungen haben. In vielen Belangen werden „Meinungen“, insbesondere wenn sie falsch sind gefährlich und behindern die Arbeit von Menschen, die das System derzeit aufrecht erhalten.
Fake News (=englisch sprich: [ˈfeɪk]) sind Falschnachrichten, die bewusst medial verbreitet werden, um Menschen zu verwirren, zu verunsichern, Ängste zu schüren und eigene Profite herauszuschlagen. Das kann sowohl mit Bildern als auch mit „Informationen“ geschehen.
Der ORF berichtet heute über den deshalb neu eingerichteten „Digitalen Krisenstab“ der Bundesregierung. Das „Aufdeckernetzwerk“ hat bereits über 150 Meldung als Falschinformationen gekennzeichnet. Diese findet man in 4 Kategorien:
„Bewusste Falschnachrichten erschwerten nicht nur die Arbeit der Ministerien und der Behörden, sondern schürten auch Unsicherheiten und Ängste der Menschen“.
Der Standard vom 27.03.2020
Viele dieser Falschnachrichten wurden nicht zwangsweise absichtlich verbreitet, aber sie wurden geteilt und in sozialen Medien gepostet, weil man sich über Vorgänge (z.B. die Beschränkungen) ärgert, wundert oder etwas „Aufdeckerisches“ gehört hat.
Gerade in Krisenzeiten sind wir alle anfällig für falsche Nachrichten, die unsere Meinungen und Sorgen bestätigen oder Maßnahmen hinterfragen bzw. vermeintlich „einfache Lösungen“ bieten. Man kann allerdings darauf vertrauen, dass ein geteilter Facebook Status nicht dieselbe Qualität hat, wie wissenschaftliche Ergebnisse, die von Personen nach jahrelangem Studium, in vielen Wochen Arbeit erstellt werden.
Es kursieren Gerüchte über einen Anstieg der Asylanträge und der Anzahlen von Flüchtlingen in Österreich. Von Vertuschung wird geredet und „Bildmaterial“ von vor Ort werden geliefert. Was steckt dahinter? Fakt ist, dass die Zahlen der Asylanträge seit Corona um fast 2/3 gesunken sind (derzeit maximal 12 Asylwerbende pro Tag) und die Flüchtlingsheime umorganisiert werden. Flüchtlinge werden in andere Lager verlegt, um freie Plätze für Quarantänefälle anderer Betreuungseinrichtungen zu haben.
Es gibt viele gute Seiten, die sich mit dem Überprüfen von Berichten auf seinen Wahrheitsgehalt hin beschäftigen.
Bilder Check (indem man ein Bild in die Suchmaschinen einfügt):
Wir leben in einem Staat, indem das Mediensystem quergeprüft wird und nicht einer Privatperson gehört, die Meinungen durch den Privatbesitz formen kann. Gute reliable und seriös recherchierte Beiträge sind seitens des ORF, Qualitätsmedien, Universitäten, Gesundheitsbehörden, Arbeitnehmer*innen- (AK, Gewerkschaften) und Arbeitgeber*innenvertretungen (WKO, IV etc.) und der Regierung, zu erwarten.
Hier ein paar Beispiele:
Erfährt im nächsten Beitrag Tipps, wie man Fake News erkennen kann:
Wichtige seriöse Fakten, Zahlen, Daten liefern auch immer wieder die Arbeiterkammern und die Gewerkschaften!
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Definitiv! Vielen Dank für den Hinweis.
Die Vorschläge in meinem Beitrag sind selbstverständlich nicht vollständig, es gibt viele weitere seriöse und gute Quellen, die man gerne hier sammeln kann 🙂
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