Elisabeth Daniela Weissitsch
Immunsuppression ist eine medikamentöse Therapie, mit der die Immunreaktionen des Körpers unterdrückt werden. Das ist bei sehr vielen chronischen Krankheiten notwendig. Zum Beispiel werden Menschen mit verschiedenen Formen von entzündlichem Rheuma (z.B. Kinderrheuma, Psoriasis, Lupus, Morbus Bechterew), mit chronischen entzündlichen Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa), Multiple Sklerose (MS) und andere entzündliche „Autoimmunerkrankungen“ durch diese Medikamente behandelt. Natürlich gibt es auch hier Abstufungen: Krebspatient*innen, Transplantationspatient*innen usw. nehmen auch Immunsuppressiva, diese sind aber häufig höher dosiert und somit mitunter mehr gefährdet.
Diese Medikamente haben eine Menge Nebenwirkung, dennoch sind viele Menschen mit diesen Krankheiten darauf angewiesen. Ohne diese Medikamente wären diese Personen aber noch stärker eingeschränkt.
Eine der einschränkensten Nebenwirkungen der Medikamente ist das schwache Immunsystem.
Menschen mit schwachem Immunsystem stecken sich sehr leicht und schnell bei anderen Personen mit Infektionskrankheiten an. Das war auch VOR Corona schon so!
Jede Verkühlung und jede Grippe kann daher zum Problem werden
Einerseits ist der Verlauf von einer Verkühlung oder eines Infekts bei Menschen mit Vorerkrankungen meistens stärker als bei Menschen ohne. „Gesunde“ „stecken“ eine Verkühlung oft „weg“: zwei Tage etwas Kopfweh, bisschen Schnupfen, aber nicht wirklich massiv krank (zumindest nicht immer 😉). Im Fall von immunsupprimierten Menschen ist dies jedoch leider meistens nicht so. Oft haben betroffene Personen stärkere Symptome und einen langwierigeren Verlauf. Das liegt erstens an den Medikamenten, denn mit einem gesenkten Immunsystem erholt sich der Krörper schwerer. Zum Zweiten haben Infekte bei Menschen mit chronischen Erkrankungen meistens eine längere Nachwirkung. Nicht nur während dem Infekt haben sind dann stärkere Symptome der Grunderkrankung vernehmbar, sondern auch danach. Das kann dazu führen, dass zusätzlich die Grunderkrankung verstärkt akut ausbricht (ein sogenannter „Schub“) und man dies mit weiteren, sehr starken Medikamenten behandeln muss (z.B. Cortison). So etwas will man natürlich vermeiden.