Ich gehöre zur Risikogruppe

In den letzten Tagen wurde ich von einigen Personen kontaktiert, die sich Sorgen um mich machen. Es ist schön zu sehen, dass sich Menschen kümmern und die Hinweise der Behörden ernst nehmen. Ein herzliches Dankeschön daher an alle, die sich um ihre Mitmenschen kümmern und sich unter anderem bei mir gemeldet haben.

Ernst nehmen ist wichtig, die Maßnahmen der Regierung einhalten mindestens genau so! Panik sollte aber nicht entstehen. Es gibt keinen Grund hektisch zu werden und schlaflose, angstgeplagte Nächte zu durchleben! Wer sich an die Empfehlungen (Sozialkontakte auf ein notwendiges Minimum reduzieren) hält, gefährdet weder sich, noch sein Umfeld und braucht nicht angstgeplagt zu sein. Ruhe in solchen Situationen ist das Um und Auf.

Besonnen und gelassen schwierige Situationen meistern- darin sind Personen mit chronischen Krankheiten geübt.

Diese Menschen sind Lebenskünstler*innen.

Was bedeutet Corona für mich persönlich?

Gar nichts und sehr viel. Ich bleibe zu Hause, so wie auch sonst, wenn es ärgere Grippewellen und „Verkühlungsphasen“ gibt, da ich kein Risiko eingehen möchte. Ich muss weder „hamstern“ noch Angst haben. Die meisten Menschen wie ich, kennen solche Situationen. Ich konnte schon sehr oft das Haus für mehrere Wochen nicht verlassen. Für solche Phasen habe ich vorgekocht und vorgesorgt. Vorkochen ist auch oft wichtig, da ich nicht immer die Kraft habe selbst zu kochen. Ich habe eine Hausapotheke, von der Ärzte träumen, und einen Lebensmittel- und Hygiene Vorrat, da wäre jede*r Zivilschützer*in stolz auf mich. Wenn es sein muss könnte ich eine lange Zeit in der Wohnung bleiben, ohne hinaus zu müssen.

Mein Hamstereinkauf, als ich Anfang der Woche realisiert hatte, dass ich die nächsten Wochen zuhause verbringen werde.

Was auch wichtig ist, ich bin mental auf solche Situationen eingestellt. Für mich stellt es mittlerweile kein großes Problem mehr dar, eine Zeit lang auf keine Open Airs, Partys oder Events zu gehen. Wieso? Weil ich das sonst auch nicht konnte!

Eine ruhige Generation

Auch die Risikogruppe der älteren Generation bleibt ruhig. Warum? Sie verharmlosen die Situation weder, noch reagieren sie über.

So sagte auch ein*e Bewohner*in der Pflegewohnhäuser in Wien:

„Wir ham a paar Leut, wenn der Virus die sieht, geht er freiwillig wieder“ [weil die so alt sind], ORF 12.03.2020.

Auch Elke Schmidl, eine Klinische Psychologin vom Krankenanstaltenverbund, meint: „Die Patient*innen gehen damit eigentlich sehr ruhig, mitunter gelassen um, weil sie in ihrem Leben viele Krisen erlebt haben und auch überstanden haben. Das heißt, da gibt es Bewältigungsstrategien, die sie im Laufe ihres Lebens entwickelt haben und auf die man jetzt aufbauen kann“.

Die Bewohner*innen des Pflegewohnheims Baumgarten nehmen die Situation gelassen. Prost! ORF 12.03.2020

Besonders junge Menschen mit chronischen Krankheiten haben ebenfalls schon viele schwierige Situationen hinter sich und einige Krisen-Bewältigungsstrategien entwickelt. Die „Risikogruppen“ (alte und immunschwache Menschen), bleiben daher im Gegensatz zu vielen Anderen verhältnismäßig ruhig und ziehen sich zurück.

Die meisten dieser Menschen waren noch „nie in so einer Situation“ und leergeräumte Regale und ein panisches Umfeld „stecken“ genauso schnell an wie ein Virus. Das ist verständlich, jeder sorgt sich um seine Liebsten und um sein eigenes Wohl. Bitte denkt daran, dass es sich um ein Virus handelt, das nach jetzigem Kenntnisstand eine sehr geringe Sterblichkeitsrate (ca. 2,3% weltweit) hat. Im Vergleich dazu starben bei „Ebola“ laut WHO rund 50% der Infizierten. Panik ist daher nicht angebracht.

Wir können darauf vertrauen, dass unsere Regierung und die Gesundheitsbehörden ihr Möglichstes tun, um die Situation bestmöglich zu meistern. Daher ist es auch besonders wichtig die Aufforderung zu Hause zu bleiben ernst zu nehmen. Nur so kann eine Ausbreitung und die Übertragung des Virus auf Risikogruppen verhindert bzw. eingedämmt werden.

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